Cappuccino auf Japanisch: die Matcha-Latte
Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, grün, grün, grün ist alles, was ich trink. Eingefleischte Matcha-Fans schwören auf die vielen positiven Effekte des grünen Gebräus. Von entschlackend bis möglicherweise sogar Krebs-vorbeugend reicht die Liste der Gesundmacher-Effekte – auch wenn die zugegebenermaßen lange noch nicht alle bewiesen worden sind. Doch solange das Gegenteil nicht bewiesen worden ist, soll man ja optimistisch bleiben – und Matcha-Trinker tun das.
Matcha ist gesund , lecker und sieht gut aus. Da ist es kein Wunder, dass auch im Heimatland des Luxus-Grüntees mit allerlei Variationen versucht wird, den Tee noch weiter zu verfeinern und aufzupeppen. Matcha-Latte gehört hierzulandezu den beliebtesten Varianten und ist der Cappuccino der Japaner.
So bereitet man die Matcha-Latte zu
Der Matcha wird zunächst wie der normale Tee „angerührt“ , und zwar mit dem Chasen, einem feinen Bambusbesen. Rühren ist allerdings bei näherem Hinsehen die falsche Beschreibung. Vielmehr wird der Tee an der Oberfläche geschlagen, bis er schaumig wird. Hier gilt: je mehr Schaum, desto besser ist der Tee gelungen. Mit ein bisschen Übung und Routine ist der Weg zum Schaumschläger-Profi aber für jeden gangbar.
Es ist wohl kein Geheimnis, was für die Matcha-Latte noch fehlt: Milch. Wie bei einer Latte Macchiato oder einer kultigen Chai Latte, die schon vor einiger Zeit die Cafés und Herzen im Sturm erobert, wird warme Milch aufgeschäumt und mit dem Tee gemischt. Das kann je nach Lust und Laune mal kunstvoll, mal ganz pragmatisch ( dann ohne den zusätzlichen „Augenschmaus“ ) geschehen. Auch Veganern müssen nicht auf den Genuss verzichten: mit Sojamilch schmeckt die Matcha Latte ebenso gut.
Matcha-Latte eignet sich hervorragend als ein gutes Einstiegsgetränk für Neulinge im Matchahimmel, da manchen der Geschmack des Tees zunächst etwas komisch vorkommt. Während (Be-)Kenner den Geschmack als frisch bis nussig beschreiben, greifen Neulinge manchmal zu nüchternen Adjektiven wie „holzig“ und „bitter“. Aber mit Milch oder Sojamilch schmeckt es dann auch diesen.
Matcha in Gebäck und Schokolade?
Frevel oder Ausdruck von Geschmacks-Kreativität? Das fragt sich wohl so mancher Matcha-Bekenner, wenn er die unterschiedlichen Zubereitungsarten sieht. Wer die unterschiedlichen Varianten der Matcha-Verarbeitung in Joghurt, Schokoloade und Co. allesamt in ein Licht des traditionsverkennenden Wirkens unwissender Hersteller rückt, der irrt. Zwar kommen mit der Matcha-Modewelle sicherlich auch Produkte auf, die herzlich wenig mit der ursprünglichen Verwendung des Tees zu tun haben, aber die Anfänge der „Zutat“ Matcha fernab vom Tee liegen im Herkunftsland Japan. In Milch- oder Fruchtgetränken, Joghurts und Gebäck ist Matcha seit langem Bestandteil der japanischen Küche. Auch zur Veredelung anderer Teesorten wird Matcha verwendet. Wer den Tee in Reinform nicht mag, sollte auf jeden Fall Produkte mit Matcha probieren, da er hier eine feine Note einbringt.