Jeder Dritte wird statistisch gesehen einmal im Leben psychisch krank. Die Erkrankungen der Psyche sind vielschichtig. Von der Depression bis zur Mager- oder Esssucht gibt es viele verschiedene Krankheitsbilder, denen die unterschiedlichsten Auslöser und Probleme zu Grunde liegen.

Dipl. Psych. Jörg Claussen, Psychotherapeut aus Freiburg, weiß, dass hinter Symptomen wie Pantikattacken, aber auch hinter körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen oder Magenschmerzen, tiefe seelische Probleme liegen können. „Können bei der schulmedizinischen Untersuchung durch einen Fachmann für das jeweilige Gebiet keine organischen Ursachen festgestellt werden, sollte ein Psychotherapeut ergänzend zur Rate gezogen werden.“, so der Therapeut. Welche Symptome beim Patienten vorliegen ist für den Psychotherapeuten der die Psychodynamische Einzeltherapie praktiziert nicht entscheidend. Symptome sind für ihn eher „der aufsteigende Rauch einer tiefen, meist emotional-seelischen Verletzung, die es in der Therapie gemeinsam zu erforschen gilt.“ Hierfür muss zwischen dem Patienten und Therapeuten natürlich vor allem die Chemie stimmen. Bis zum Schritt sich an einen Therapeuten zu wenden kommen jedoch viele Betroffene nicht.

Psychische Probleme erkennen

Psychische ProblemeOft ist es für Betroffene und Angehörige sehr schwer sich einzugestehen Hilfe zu brauchen. Eine Depression wird beispielsweise oft als bloße Traurigkeit abgetan, obwohl viel mehr dahintersteckt. Hier gilt es ehrlich mit sich selbst zu sein und sich hinein zuhorchen. Generell lässt sich sagen, dass eine tiefe Traurigkeit, die länger als 2 Wochen anhält einer Klärung bedarf. Hat man beispielsweise einen geliebten Menschen verloren kann eine Traurigkeit zwar auch durchaus länger andauern, trotzdem sollte eine Linderung der Trauer von Zeit zu Zeit auftreten. Ist dies nicht der Fall, fühlen sich Betroffene hilflos oder bemerken, dass Sie sich ungewollt immer mehr und mehr zurückziehen, sollten sie mit einem Arzt sprechen.

Wenn Essen zur Sucht wird

Auch eigentlich Gutes wie gesunde Ernährung und Sport, von dem wir auf unserer Seite berichten, kann zu einer Störung werden. Für die meisten ist es Hobby und Ausgleich, für manche Menschen wird auch dies jedoch zu einer richtigen Sucht. Dies äußert sich nicht unbedingt nur in den bekannten Krankheitsbildern Magersucht, Bulimie oder Binge Eating, sondern vielleicht auch in der Orthorexia nervosa. Von diesem Krankheitsbild spricht man, wenn der oder die Betroffene sich im Verlangen nach einer extrem gesunden Ernährung immer weiter einschränkt und sich nur noch an selbst auferlegte Ernährungsvorschriften hält. Betroffene planen in Folge der Erkrankungen ihr Essen Tage im Voraus selbst. Hier gilt es Maß zu halten. Natürlich ist nicht jeder, der seine Mahlzeiten plant und lieber seine eigenen Speisen als das Essen in der Kantine isst erkrankt, jedoch muss auch für solch eine Erkrankung ein Bewusstsein geschaffen werden. Vor allem weil gesunde Ernährung derzeit – glücklicherweise – im Trend liegt.