Egal ob es um die Gesundheit oder das Abnehmen geht. Die Ernährung ist in unserer Gesellschaft immer ein großes Thema. Während zu Ostern noch geschlemmt wurde, wird jetzt bei vielen eine kleine Diät gehalten, um die lästigen Extrapfunde noch vor dem Sommerurlaub am Strand zu verlieren. Was ist jedoch, wenn das Essen nicht mehr Genuss, sondern nur nach Angst und Zwang ist?

Wenn Essen zum Zwang wird

Viele Mädchen und junge Frauen, aber auch immer mehr Männer kennen dieses Problem, denn sie leiden unter einer Essstörung. Ein auffälliges Essverhalten alleine ist noch lange keine Essstörung und muss auch nicht zwingend zu einer solchen führen. Drehen sich jedoch die meisten Gedanken nur um das Essen, Nährwerte die Figur und das Gewicht besteht dringend Handlungsbedarf.
Wohl am bekanntesten sind die Essstörungen Magersucht und Bulimie.

Magersucht – Anorexia Nervosa

Die Magersucht ist durch einen absichtlich herbeigeführten, großen Gewichtsverlust gekennzeichnet. Die Betroffenen versuchen ihrem Körper durch Hungern oder Kalorienzählen möglichst wenig Nahrung zuzuführen. Oft geht die Magersucht mit einer Körperwahrnehmungsstörung einher: Obwohl bereits sehr abgemagert empfinden sich Betroffene noch immer als zu dick und versuchen deswegen verzweifelt weiter abzunehmen. Die Folgen einer Magersucht können verheerend sein. Auf lange Sicht erkranken viele Betroffene aus Osteoporose oder leiden durch die Mangelernährung an Unfruchtbarkeit. 5-15% der Betroffenen sterben sogar an der Erkrankung, wenn der geschwächte Körper sich gegen eine Infektion nicht mehr wehren kann oder schlicht verhungert. Durch die psychische Komponente der Krankheit ist auch Selbstmord eine häufige Todesursache bei Personen die unter Anorexia nervosa leiden.
Ess-Brech-Sucht – Bulimia nervosa
Bei der sogenannten Ess-Brech-Sucht, der Bulimie, sind die Betroffenen zwar meist normalgewichtig, haben jedoch große Angst zuzunehmen. Sie ergreifen deswegen Gegenmaßnahmen wie Erbrechen oder nutzen Abführmittel und Einläufe um Nahrung wieder loszuwerden. Auch so gelangt der Körper in einen Mangelzustand, wodurch es erneut zu Heißhungerattacken kommt, die erneut zu Erbrechen bzw. dem Loswerden der Krankheit führen. Ein Kreislauf beginnt.
Auch die Bulimie hat schwerwiegende Folgen für den Körper. Das Erbrechen führt zu Zahnschäden, Entzündungen der Speiseröhre sowie weiteren Mangelerscheinungen. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust kommt zudem der Elektrolyt-Stoffwechsel durcheinander, dies hat wiederrum zur Folge, dass das Herz angegriffen wird und es so, insbesondere wenn bei der betroffenen Person auch Untergewicht vorliegt, zu Herzversagen kommen kann.

Hilfe bei Essstörungen

Essstörungen haben oft einen psychischen Hintergrund. Um die Essstörung zu bekämpfen ist es deswegen wichtig die psychische Ursache herauszufinden und die Probleme der betroffenen Person zu lösen. Oftmals gelingt dieser Kampf nur mit Hilfe eines erfahrenen Psychotherapeuten.
Wenn auch Sie bei sich, Freunden oder Ihren Kindern ein ungewöhnliches Essverhalten wahrnehmen, reagieren Sie schnell und suchen Sie sich Hilfe. Viele Psychotherapeuten haben Erfahrung bei der Arbeit mit Essgestörten und auch Selbsthilfegruppen oder Vereine helfen Betroffenen.

Hilfreiche Links und weitere Informationen:

www.bzga-essstoerungen.de Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
www.anad.de/essstoerungen ANAD e.V.
www.psychotherapie-lamparter.dePraxis für Psychotherapie Christine Lamparter
www.bptk.de/patienten/psychische-krankheiten/essstoerungen.html Bundespsychotherapeutenkammer